Die Menschen haben viel Angst gehabt. Am 1. September sind die ersten Bomben in Wielun gefallen. Krankenhaus, Kirche, viele Häuser wurden bombardiert, es gab viele Verletzte. Die Leute sind aus der Stadt geflüchtet. Wir wussten nicht, was passiert. Manche haben gesagt, dass das nur Übungen sind, andere, dass der Krieg angefangen hat. Es herrschte Chaos. Wir sind etwa dreißig Kilometer von zu Hause weggelaufen. Alle sind weggelaufen, weil sie Angst vor den Deutschen hatten. Wir waren eine ganze Woche lang weg von zu Hause. Ja, wir sind zurückgekommen, aber viele sind unterwegs ums Leben gekommen. Es gab Bombenangriffe, Schießereien. Neunzehn Personen aus dem Dorf kamen ums Leben. Vor dem Krieg bin ich zwei Jahre in die Schule gegangen. Danach habe ich fünf Jahre ›Pause‹ gehabt. 1939 wäre ich schon in die dritte Klasse gegangen, aber ab dem 1. September war schon alles zu. Die Lehrer wurden nach Auschwitz gebracht. Als wir unser Haus verlassen mussten, kam ein Polizist mit dem Bürgermeister: ›Zehn Minuten und raus!‹
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