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Den Dom durften wir nie betreten    >
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Lidija Nikolajewna Fjodorowa, geboren 1928, lebt mit den Eltern, zwei jüngeren Brüdern und einer jüngeren Schwester in Dnepropetrowsk. Als sie vierzehn Jahre alt wird, muss sie sich bei der deutschen Besatzungsverwaltung zur Zwangsarbeit auf Baustellen in ihrer Heimatstadt melden. Im Juli 1943 wird sie nach Deutschland verschleppt, um in Bedburg für die Reichsbahn zu arbeiten. Nach einem luchtversuch wird sie nach Köln-Gremberghoven verlegt, wo sie ebenfalls für die Reichsbahn arbeitet. Als die Gleisanlagen im Herbst 1944 bombardiert werden, wird sie einem Bauernhof zugeteilt. Nach ihrer Befreiung kehrt sie in ihre Heimatstadt zurück.

Ich, Fjodorowa Lidija Nikolajewna, habe Ihren Brief erhalten. Ich bin bereit, Ihrer Einladung zu folgen. Nach Deutschland wurde ich am 22. Juli 1943 deportiert – nach Bedburg, wo ich als Aushilfe arbeitete. Danach wurden wir in ein großes internationales Lager gebracht, wo ich als Heizerin arbeitete und Personenwagen putzte. Danach kamen wir nach Köln und putzten dort die Personenwagen. Nach einem starken Luftangriff wurden wir nach Gremberg verlegt. Nach einem weiteren starken Luftangriff kam ich in einen Privathaushalt und arbeitete dort zwei Monate lang, bis ich von amerikanischen Truppen befreit wurde. Sie fragen, an was ich mich in Köln erinnern kann – an ein sehr hohes Gebäude mit Spitzen. Das war der Dom oder ein anderes Bauwerk. Es ist mir in Erinnerung geblieben, weil wir in der Nähe wohnten. Im April 1945 wurde ich von den amerikanischen Truppen befreit, und am 20. Juli 1945 kam ich zurück nach Dnepropetrowsk.


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